Montag, 27. August 2007

30-jähriges Jubiläum für die Voyager-Sonden!


Ein geradezu unglaubliches Jubiläum, das zu feiern nun wirklich niemand erwarten konnte, beim Start der beiden Sonden im August und September 1977 (!).

Voyager 2 wurde am 20.08.1977 und Voyager 1 am 05.09.1977 gestartet. Und sie senden immer noch Informationen aus der inzwischen dreifachen Entfernung Erde - Pluto.


Während der ersten zwölf Jahre ihrer Odyssee besuchten die Sonden die Planeten Jupiter, Saturn sowie deren Monde. Voyager 2 passierte außerdem zum ersten Mal überhaupt die fernen Welten von Uranus und Neptun. Die Sonden sendeten nie zuvor gesehene Bilder und jede Menge wissenschaftliche Daten. Sie gaben Einsicht in Jupiters turbulente Atmosphäre, die Dutzende von interagierenden Sturmsysteme enthält und sie fotografierten erstmals ausbrechende Vulkane auf dem Jupitermond Io. Sie zeigten außerdem Wellen und feine Strukturen in Saturns eisigen Ringen.


Die letzten 18 Jahre untersuchten die beiden den Raum jenseits aller Planeten unseres Sonnesystems, die sogenannte äußere Heliosphäre (Helios = Griechisch für Sonne).

Und das Erstaunliche dabei: Sie funktionieren immer noch nach inzwischen 30 Jahren!

Voyager 1 ist gegenwärtig das fernste von Menschen hergestellte Objekt. Es befindet sich zur Zeit in 15,5 Milliarden Kilometer Entfernung zur Sonne (in Zahlen: 15.500.000.000 km). Voyager 2 ist ungefähr 12.5 Milliarden Kilometer entfernt. Ursprünglich als 4-Jahres-Mission zum Jupiter und Saturn konzipiert, konnte das Unternehmen ständig ausgeweitet werden aufgrund der außerordentlichen technischen Zuverlässigkeit und einer selten günstigen Konstellation der Planeten. So wurde aus der Zweiplaneten- eine Vierplaneten-Tour.


Im Dezember 2004 passierte Voyager 1 die letzte Grenze unseres Sonnensystems. Das ist eine turbulente Region, ungefähr 14 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, in der der Sonnenwind abgebremst wird, weil er mit den dünnen Gaspartikeln kollidiert, die den Raum zwischen den Sternen füllen. Voyager 2 müsste diese Gegend ebenfalls gegen Ende des Jahres erreichen und die Sonden befinden sich damit endgültig auf dem Weg zu den Sternen, um dann frei nach dem Star-Trek-Motto "dahin zu fliegen, wo noch nie ein Mensch - oder eines seiner Werke - vorher gewesen ist".


Jedes Raumschiff führt fünf vollständig funktionierende wissenschaftliche Instrumente mit sich, die den Sonnenwind, Energiepartikel, Magnetfelder und Radiowellen untersuchen. Die Sonden sind zu weit von der Sonne entfernt, um noch deren Energie nutzen zu können.


Wenn also Captain James Kirk sie kommandieren würde, könnte er mit seinem berühmten Kommado "Energie!" lediglich 300 Watt mobilisieren! Das ist gutes Glühbirnen-Niveau. Ihre langlebigen radioisotopischen thermoelektrischen Generatoren stellen diese Energie zur Verfügung.


Empfangen wird dieser aus der gewaltigenDistanz kaum noch messbare Mikroimpuls vom sogenannten "Deep Space Network", einem rund um die Welt verteilten System von gewaltigen Antennen. 14 Stunden dauert es inzwischen, um ein Signal von Voyager 1 zu empfangen! Jede der beiden Sonden legt dabei am Tag weitere 1,6 Millionen Kilometer zurück.


Beide Raumschiffe haben eine goldene Platte an Bord mit Grüßen, Bildern und Geräuschen von der Erde. Die Platten geben außerdem Anweisungen, wie man die Erde findet für den Fall, dass irgendwer oder irgendwas die Geräte jemals dort draußen aufliest. Bleibt nur zu hoffen, das das dann nicht die Falschen sind ...


Weitere Details auf:

http://www.nasa.gov/voyager and http://voyager.jpl.nasa.gov/ .